Der herkömmliche Montag war heute ein Dienstag.
Seit wir in zwei verschiedenen Teams und Schichten arbeiten, ist das öfter so. Nicht, dass ich am jeweiligen Home-Office-Tag – auch wenn Montag – weniger arbeitete als im Büro; nun beileibe nicht. Es fühlt sich trotzdem anders an, und so war mein „eigentlicher“ Wochenbeginn heute der Dienstag.
Dabei hatte ich gestern tüchtig rangeklotzt – nur eben nicht im Büro. Irgendwie kann ich mich trotz des letzten Dreivierteljahres nicht davon lösen, dass nur Arbeit am Ort des eigentlichen Geschehens – in meinem Falle Bürotätigkeit – echte Arbeit sei. Dabei arbeite ich zu Hause in der Tat meist mehr und länger. Wäre nur dieses Gefühl der Unsicherheit nicht – hoffentlich habe ich auch alles richtig gemacht und war aufmerksam genug!
Dieses Gefühl gipfelt bisweilen darin, dass ich – mein Handy klingelt, und eine mir unbekannte Nummer steht auf dem Display – um 20 vor 8 wie angestochen aus dem Bett hechte, stimmliche Übungen mache und ein paar Dissonanzen in die Gegend trällere, bevor ich den Anruf beantworte. (Bloß nicht so klingen, als wäre ich gerade der Bettstatt entstiegen! Und – zugegeben – die beiden Anrufe von 7:30 und 7:35 unter derselben Nummer ignoriert, obwohl Unruhe aufkam. Daher den Anruf von 7:40 unter derselben Nummer auch nicht mehr. Ich bin und bleibe ein „Telefon-Junky“, der es nicht erträgt, nicht zu wissen, wer da anruft. 😉 )
Natürlich im Esszimmer entgegengenommen, da ich dort den besten Empfang habe. (Als ich dies kürzlich einmal mehr tat, hätte ich mich kurz nach dem unerfreulichen Telefonat am liebsten selber links und rechts abgewatscht. Im Home-Office darf man, wenn man ab 9 Uhr Sprechzeit hat, um halb 8 durchaus noch im Bett liegen, zumal dann, wenn man auch in Präsenz erst um kurz vor 9 im Büro aufschlägt.)
Vor einer Woche gab es wieder die zweiwöchentliche Teamsitzung, die bis März dieses Jahres in Präsenz stattfand, seither per Videokonferenz. Und da verkündete unser aller Vorgesetzter, dass die Teams partiell wechseln müssten, da wir eine neue Kollegin haben, die mit meiner Team-B-Kollegin Gina eng zusammenarbeiten und obendrein eingearbeitet werden müsse. Die Folge daraus: Ich musste ins Team A wechseln.
Einerseits fand ich das sehr schade, und fast hätte ich gerufen: „Och nee, Gina! Jetzt können wir gar keinen Kaffee mehr zusammen trinken!“ Ich unterließ es aber, da es doof herübergekommen wäre und ich immerhin den Vorteil sah, dass ich nun meine Kolleginnen Saskia und Jana endlich einmal in natura wiedersehen würde. Und: Endlich war ich im A-Team! 😉 (Okay, verstehen auch nur die, die die 80er irgendwie miterlebt haben. 😉 )
Mein erster „A-Team“-Tag heute war zumindest schon einmal sehr nett. Auch wenn ich danach noch zum Zahnarzt musste, bei dem ich demnächst einen „Sinuslift“ und eine Implantation mitmachen muss und der mir erklärte, das koste mich etwa 3500,- Euro, da eine reine Privatleistung. Zum Glück habe ich meine Zahnzusatzversicherung.
Vielleicht fange ich aber doch wieder mit Lotto an. Oder ich aktiviere den Rest des A-Teams, dem Zahnarzt klarzumachen, dass das so nicht gehe. 😉
Immerhin sollen die folgenden dentalchirurgischen Aktivitäten – „Knochenauffüllung“ et al. – erst ab Mitte Januar stattfinden. Erst im neuen Jahr. Das liegt allerdings auch nur an meiner sehr energischen Intervention, denn wäre es nach meinem Zahnarzt gegangen, hätte das noch dieses Jahr stattgefunden – kurz vor Weihnachten. Da wurde ich allerdings wirklich sehr energisch, denn ich habe nach diesem in tutto gruseligen Jahr nicht auch noch Lust darauf, zu Weihnachten mit einer komplett verbeulten Visage nur Suppe oder breiige Speisen zu mir nehmen zu können.
Hat er auch direkt eingesehen – hat sicher gleich erkannt, dass ich dem A-Team entstamme. 😉