Auf ein Neues!

„32 Kollegen (und Kolleginnen, selbstredend, aber ich benutze – stur, wie ich bin – immer die althergebrachte Pluralform und fühle mich dabei rein gar nicht benachteiligt) müsst Ihr sein!“

So die Devise des WM-Tippspiels bei meinem Arbeitgeber, bei dem immerhin die genannten 32 Kollegen mitmachen. Ich selbstredend auch, denn mir war vor knapp drei Wochen aufgefallen, dass ja trotz „drohender“ WM noch keine offizielle Anfrage bezüglich einer Tipprunde ergangen sei. Und so schrieb ich an einem Samstagabend meinen Kollegen Alexander per WhatsApp an, der derlei Dinge stets organisiert. Und ich erhielt Antwort: Die Tipprunde sei in Arbeit, jedoch seien zuerst die, die auf die Buli-Tipprunde abonniert seien, angeschrieben worden. Aber gut, dass ich fragte, so schrieb Alex und nahm mich gleich in die Runde auf. Gern dürfe ich auch noch andere Kollegen „keilen“ (nicht „keulen“, wohlgemerkt! 😉 )

Und es bedurfte nur geringer Überzeugungskraft, Jana dazu zu holen. Und Kerstin. Und Gina. Inzwischen sind wir besagte 32 Personen, die alle mittippen.

Heute war ich recht aufgeregt – heute war doch das Eröffnungsspiel. Russland gegen Saudi-Arabien. Um 17 Uhr ging es los. Um 16 Uhr hatte ich einen Physio-Termin, der aufgrund einer Verzögerung später begann … Nein! Ausgerechnet heute! 😉

Um 16:45 Uhr schloss ich in großer Eile mein Auto auf, warf mich hinein und sauste heimwärts. Beziehungsweise: Ich wäre gern gesaust, aber vor mir waren – der Arbeitstag war wohl lang gewesen – erneut und wie morgens einige Rote-Ampel-Nickerchen-Halter, die teilweise überhaupt nicht reagierten, als die entsprechenden Ampeln auf Grün schalteten. Einmal musste ich sogar hupen, denn der Herr vor mir wollte so überhaupt nicht anfahren, wie es schien … Und ich wollte dringend nach Hause – mir erschien mein 1:0-Tipp für Russland doch etwas zu „zahm“. Man wusste ja nie … (Ich muss jedoch gestehen, dass ich den Tipp auf das im Grunde noch „zahmere“ 2:1 abändern wollte – ein Tipp, noch feiger als 1:0 … 😉 Ein Tipp für Sicherheitssüchtige. 😉 )

Als dann endlich alles im Fluss war, gab es zwei abrupte Bremsmanöver, als ein Radfahrer, von links kommend, völlig „blind“ quer über die Straße schoss. Beim zweiten Mal latschte ein Ömchen mit Hund – ebenfalls ohne jedwede Blicke nach links und rechts – einfach auf die Straße. Wildes Hupen war in beiden Fällen die Folge; verständlich, denn solche Leute muss man wirklich energisch darauf hinweisen, dass sie durchaus nicht die Einzigen auf dem Erdenrund seien. Auch nahm ich an, dass die empört Hupenden sich ggf. in ähnlicher Lage wie ich befanden: Der Drang nach Hause war groß – das Eröffnungsspiel hatte bereits begonnen! 😉

Als ich schließlich zu Hause ankam, parkte ich so schnell, wie möglich, und dann rannte ich im strömenden Regen zu „meinem“ Haus, brach beim Aufschließen der Haustür fast den Schlüssel ab und rannte dann die Treppe bis in den ersten Stock hoch, als seien Hunde hinter mir her … 😉

Schnell den Fernseher eingeschaltet, den meine Patentante mir vor vier Jahren geschenkt hat, nachdem mein alter Fernseher pünktlich zu Beginn der damaligen WM den Geist aufgegeben hatte. Sie hatte gesagt: „Dass du ohne Fernseher dasitzst, geht doch nicht! Es ist Fußball-WM!“ Und immerhin zum Viertelfinale konnte ich dann selber zu Hause die Spiele verfolgen. 😉

Als ich eingeschaltet hatte, sah ich, dass es in der Tat 1:0 für Russland stand. Und sogleich dachte ich: „Nichts gegen euch, liebe russische Nationalmannschaft, aber würde es euch etwas ausmachen, bis zum Abpfiff kein Tor mehr zu schießen? Und natürlich müsst ihr jedweden Versuch der Saudis, ein Tor zu schießen, irgendwie abwürgen!“ Nun, Letzteres gelang dann auch, aber dann fiel das 2:0. Ich stürzte – zusammen mit diversen Mitstreitern – von Platz 1 auf Platz 11, dies aber in der beruhigenden Gewissheit, dass ich nicht auf dem letzten Platz für heute landen würde, denn drei Kolleginnen hatten allen Ernstes 1:1 getippt. Allerdings blieb das Restrisiko, dass die Saudis aufholen und gleichziehen würden. Aber das geschah nicht, und als das 3:0 fiel, hatte ich mich mit den nur 2 Punkten, die ich bis dato hatte, bereits abgefunden. Beim 4:0 hob ich kaum noch meine Augenbrauen, war jedoch mit den meisten meiner Weggefährten von Platz 11 immerhin auf Platz 5 hochgeschnellt. Allerdings erstaunte mich das 5:0 dann doch – ich war sicherlich nicht die Einzige. Und seitdem bin ich zusammen mit 28 Weggefährten erneut auf Platz 1! 😉 Nur Anne, Wiebke und Marina sind auf Platz 30 – das 1:1 war wirklich unvorsichtig gewesen. 😉

Und so machte es gar nichts, dass ich meinen leichtfertigen 1:0-Tipp doch nicht mehr auf den 2:1-Sicherheitstipp hatte ändern können – all diejenigen, die per se so getippt hatten, sind zusammen mit mir auf Platz 1 … 😉 Cool – mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. 😉

Morgen geht’s weiter …

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