Ich habe gerade etwas Furchtbares getan. Ich habe eine E-Mail geschrieben.
Gut, das ist eigentlich nichts Schlimmes. Denke ich zumindest, aber man weiß ja nie. Denn letztes Jahr habe ich eine Mail an einen Bekannten geschickt, der Geburtstag hatte – das war wohl nicht so gut. 😉 Dabei hatte ich mir nichts – zumindest ist mir nichts Derartiges bewusst oder bekannt – zu Schulden kommen lassen.
Nun, immerhin war das heute keine Geburtstagsmail – diesbezüglich kann man ja offenbar Fehler machen. Und dennoch war sie überstürzt und im Grunde völlig falsch.
Seit dem Tode meines heißgeliebten Kaninchens Muffin habe ich – abgesehen von Jakobine, der sehr wehrhaften Wellensittichhenne, an der mein Herz hing – kein Tier mehr gehalten. Immerhin versucht, angesichts der Trauer, die tierliebe Menschen umfängt, wenn geliebte Hausgenossen gehen, doch das Positive zu sehen: „Du kannst jetzt immerhin unbelastet in den Urlaub fahren!“
Aber ganz ehrlich: So oft, wie ich die verstorbenen Tiere vermisste, fahre ich gar nicht in den Urlaub, und ich bin mir ziemlich sicher, dass der kleine Muffin von Sonstwo mir schon mehrfach gesagt hat: „So selten, wie du in den Urlaub fährst, zumindest weiter weg, hättest du auch schon das eine oder andere Tier aufnehmen können.“ Und ich bin mir sicher, er fügte hinzu: „Du doofe Kuh!“ 😉 (Nehmt das, bitte, nicht so ernst; ich versuche nur, irgendwie lustig zu sein, obwohl mir gerade gar nicht so danach ist. 😉)
Ich bin mir aber erheblich sicherer, dass ein eklatanter Migräneanfall, der mich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ereilte, mit Aura und so richtig fies, der Grund für das zuvor Erwähnte war. Genauer: Ich war in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, den ganzen Freitag und Samstag völlig out of duty, da ich den zweitschlimmsten Migräneanfall seit Bestehen meiner persönlichen Geschichtsschreibung erleben musste.
Gestern ging es wieder. Und am frühen Abend sah ich dann dummerweise eine Sendung im WDR, genauer die, da Tiere ein liebes Zuhause suchen. Und da war er: Jacky, ein Perserkater!
Ich muss wohl noch vom Migräneanfall betroffen gewesen sein, denn ich würde mir niemals freiwillig eine Perserkatze zulegen. Zu langes Fell, ewig dieses Gekämme! Ich stehe seit dem Bobtail meiner Patentante, der sich so ungern kämmen und bürsten ließ, auf kürzeres Fell. Ich trage selber einen eher halblangen bis kurzen Bob … Kommt auch nicht von ungefähr. Niemals würde ich mir einen Hund mit langen Haaren anschaffen … 😉
Und dennoch klebte ich gestern wie hypnotisiert am Bildschirm, als dieser kleine Wicht vorgestellt wurde. 😉 Dieses grimmige Gesicht gefiel mir, ebenso die anschmiegsame Art, wenn ich auch weder bei Katzen, noch bei Hunden diese platten Gesichter mag und auch weiß, warum. 😉 Wenn ich auch bei Katzen am liebsten Tigermuster oder ein gefleckt gemustertes Fell bevorzuge. Aber dieser schwarze Wicht hatte es mir angetan, zumal er so verschmust war. Zumindest war ich nach dem Migräneanfall mitsamt Aura derart „verschwurbelt“, dass ich offenbar total fern der Welt war.
Denn vorhin habe ich eine Mail an das Tierheim geschrieben, das über sein Wohl und Wehe bestimmt.
Und inzwischen denke ich: „Hoffentlich melden sich ganz viele andere Leute!“ Nicht, weil ich den kleinen Kerl nicht im Hause haben wollte. Eher, weil ich die meiste Zeit des Tages nicht daheim bin. Und ich hoffe, er möge ein „anschmiegsames“ Zuhause finden.
Man sagt ja immer, dass Katzen auch allein im Haus bleiben könnten. Von ihm wurde gesagt, er sei „Wohnungshaltung und Alleinsein“ gewohnt – aber wie scheußlich ist das denn?
Zum Glück habe ich meine Mail derart neutral geschrieben, dass man mich ohnehin nicht auswählen wird. 😉
(Hoffe ich nach meiner sehr selbstsicheren Mail zumindest, die doch so ernstgemeint war, dass es mich ein bisschen schaudert. Ich wollte dem Tier helfen, dachte zwar vor und mit, aber als ich die Mail geschrieben hatte, dachte ich erst ganz richtig an die Folgen …)
Falls nicht, gibt es immerhin einen weiteren Punkt, der „Jackie“ und mich wohl nicht zusammenführt. Es ist die Autobahn, denn ich müsste bis nach Paderborn fahren. (Auf der anderen Seite überlege ich gerade, ob jemand wie „Jackie“ nicht ein Grund sei, auf die Autobahn zu fahren … 😉 Ein so liebes Tier! Zumindest im Fernsehen … Oder vielmehr: immerhin! Auch da war er völlig gelassen. 🙂 )
Wie auch immer es ausgehen mag – und ob der langhaarige, schwarze Geselle meinen Haushalt bereichern mag oder nicht (wovon ich ausgehe): Niemals nach einem heftigen Migräneanfall nebst Aura hingehen und eine Tiersendung ansehen! Ich war heute noch angegriffen durch den Migräneanfall, sprach verschiedene Kollegen mit völlig falschen Namen an, und ich hatte Sehstörungen auf dem linken Auge, dort, wo sich Migräneanfälle stets bei mir entwickeln und abzeichnen …
Wenn ich den kleinen Perserkater auch nicht aufnehmen kann, würde ich mich doch sehr freuen, würde es einer von euch tun: Er sitzt im Tierheim Paderborn, ist rabenschwarz, was manche Menschen unerklärlicher Weise abschreckt, aber offenbar ein echtes Knuffelchen. Und noch immer überlege ich, ob ich ihn nicht ganz einfach aufnehmen sollte … Mich hindert eigentlich nur die doofe Autobahn … (Ja, ich weiß – versteht auch keiner… 😉 )
Danke und einen schönen Abend! 🙂