Lovely weekend

Endlich wieder Wochenende – und ein langes noch dazu! Ich bin ja ein absoluter Wochenendfan, und das Wochenende ist mir quasi heilig. Obwohl ich auf Heilige sonst rein gar nichts gebe.

Endlich ausschlafen, Ruhe und Frieden, kein dämlicher Lärm, machen können, was ich will. So dachte ich, als ich gestern Abend mit Monty gen Finanzamt raste, meine Steuerklärung einwarf und dann zu einem größeren Einkaufsmarkt weiterfuhr. Ulli, einer der Nachbarn meines Arbeitgebers, der uns öfter mit seiner weißen Schäferhündin Luna entgegenkommt, wenn wir zum Parkplatz gehen, hatte kürzlich erneut zwei Gutscheine dieses Marktes in meine Fahrertür geklemmt. Seine Frau arbeitet dort, und er bringt uns öfter mal Gutscheine mit. Entweder klemmen sie an Janines Fahrertür, seit Neuestem auch an meiner. 😉 Ich hatte die aktuellen zunächst mal wieder für eine dieser Karten gehalten, auf denen steht: „Wenn Sie Ihr Auto verkaufen wollen, rufen Sie uns an!“ So etwas klemmt öfter bei mir in der Tür, weil Monty noch recht neu ist, nehme ich an.

Diesen Rabattgutschein aus einer ganzen Serie habe ich nun endlich einmal eingelöst und mir Scheibenwaschkonzentrat gekauft, ebenso einen Eiskratzer. Ich habe den genommen, der am ehesten erträglich war, denn es gab sie nur mit Motiven. Meiner ist schwarz, und zwei Minions zieren ihn. 😉 Ich stehe nämlich nicht so auf StarWars – das wäre die andere Eiskratzer-Option gewesen … 😉 Die Minions passen viel besser zu Monty, finde ich.

Parken musste ich leider mal wieder „am Arsch der Welt“, weil gestern mal wieder alles vor dem Haus besetzt war. Doch egal! Endlich ausschlafen, Ruhe und Frieden, kein dämlicher Lärm, machen können, was ich will …

Heute früh wurde ich durch infernalischen Lärm geweckt. Um acht Uhr. Unverzeihlich aus meiner Sicht. Verschlafen starrte ich in den Garagenhof, woher der Lärm zu kommen schien. Und da sah ich es: Die Garagentore meiner Nachbarn wurden entfernt und neue installiert. Zumindest die restlichen, denn vier hatte man schon gestern und vorgestern eingebaut. Morgens acht Uhr – nicht die Zeit, zu der ich an einem Samstag zwingend geweckt werden möchte, und das auch noch so laut! Zum Glück gab es kleinere Pausen, und ich dachte: „Immerhin.“ Aber da hörte ich die Stimmen zweier Nachbarn, die immer alles können und besser wissen. Sie lamentieren gern im Hof herum, und der eine versucht immer, den anderen mit seinem Können und seinen Taten zu übertreffen. Und daran lassen sie bevorzugt die halbe Welt teilhaben. So auch heute.

Der Lärm ging zunächst bis zehn Uhr. Endlich Ruhe. Ich bin leider etwas lärmempfindlich, überdurchschnittlich, wie jemand, der sich damit auskennt, mir mal sagte. 😉 Das habe ich mir durchaus nicht selber ausgesucht, aber Lärm kann bisweilen wie Folter auf mich wirken. Vor allem, wenn ich müde bin. Auch bin ich überdurchschnittlich schreckhaft, und speziell plötzlicher, penetranter Lärm oder plötzliches Angesprochenwerden von hinten erzeugen bisweilen heftige Sprünge meinerseits, untermalt von schrillen Schreckensschreien. Darüber erschrecken dann oft diejenigen, die mich angesprochen haben … 😉

Aber nun war ja alles ruhig. Ich schüttete mir einen Kaffee ein und lehnte mich auf meiner Couch zurück …

Wrrrrooooaaaaam! tönte es von einer Sekunde auf die andere von draußen! Vor Schreck schüttete ich mir heißen Kaffee auf mein T-Shirt. Aua! Ich stellte die Tasse ab, dann lief ich ans Fenster. Was kann bei der Installation von Garagentoren einen derartig widerlich-penetranten Lärm erzeugen?

Aber die Arbeiter, die die Tore installierten, machten gerade Pause. Die waren es nicht. Stattdessen sah ich, wie einer der beiden Allesbesserkönner-Nachbarn mit einem Laubbläser über den Hof schritt und akribisch alles auf einen Haufen blies, was da an Kleinteilen und Abfall herumlag. Dieser Nachbar aus dem Nebenhaus wischt auch ungelogen jeden Samstag seine Garage feucht, als handelte es sich um seine Küche oder sein Wohnzimmer … Und nun schritt er wichtig mit dem Laubbläser über den Hof und terrorisierte die gesamte Umgebung mit diesem meiner Meinung nach absolut ekelhaftesten Gartengerät, das es überhaupt gibt! Obwohl die Arbeiter ihm etwas zuriefen und ihm offenbar klarmachen wollten, dass es wenig Sinn ergebe, jetzt schon aufzuräumen – sie seien ja noch gar nicht fertig. Er schrie über den Lärm seines Folterinstrumentes hinweg: „Ordnung ist das halbe Leben! Ordnung muss sein – was gemacht ist, ist gemacht!“ Einer der Arbeiter schrie zurück: „Eben! Nur das halbe Leben! Und es nutzt doch nichts, wenn Sie das jetzt schon machen!“ Aber er winkte nur überheblich ab und terrorisierte weiter … Ich hörte, wie in den Nachbarhäusern und in meinem mehrere Fenster wütend zugeschlagen wurden, und auch ich schloss das Wohnzimmerfenster, was den Lärm jedoch nur geringfügig dämpfte. Ich floh ins Bad und ging unter die Dusche.

Inzwischen war wohl auch der Laubbläser verstummt – das Rauschen des Wassers hatte sein Geräusch netterweise etwas überlagert. Ich atmete auf, zog mich an und setzte mich wieder zu meinem Kaffee. Da war die Pause der Arbeiter leider auch gerade vorbei … 😉

Und als sie abzogen, kam wieder der Laubbläser zum Einsatz … Und er röhrte ungelogen über eine halbe Stunde.

Ich beschloss, das Treppenhaus zu putzen. Musste ja ohnehin sein, und warum nicht jetzt? In der Wohnung war es derzeit nicht auszuhalten. Außerdem musste das Flurfenster mal wieder gereinigt werden. Mein Etagennachbar macht das nämlich nicht. Offenbar ist ihm nicht klar, dass das Fenster auch zum Treppenhaus gehört. Und so putze ich es alle vier Wochen, da der Nachbar mir auch auf meine Frage, wann er denn das Fenster putzen werde, nur sagte: „Ach, ich dachte, nur die Treppe.“ Und da er uneinsichtig war, offenbar geglaubt hatte, das Fenster reinige sich von selber, mache ich es eben allein. Aber nur einmal im Monat maximal – nicht mein Problem, wenn es darüber hinaus schmutzig ist; ich wohne hier nicht allein.

Als ich fertig war, röhrte der Laubbläser noch immer. Ich gestehe, meine Geduld war schon ziemlich abgenutzt, als ich zu meiner großen Freude sah, wie ein anderer Nachbar in den Hof gerannt kam, dem Laubbläser-Nachbarn das Gerät aus der Hand riss, ausschaltete und fragte, was der Scheiß eigentlich solle. Es entbrannte eine heftige Diskussion: Ordnung und Sauberkeit versus Lärmbelästigung und Besessenheit. So zumindest die Argumentationslinien der beiden Kontrahenten. Endlich mal was los! 😉 Ich war auf Seiten von „Lärmbelästigung und Besessenheit“, und diese Argumentation war dann auch der Gewinner, denn ich hörte, wie dieser Nachbar damit drohte, die Polizei zu rufen, wenn der Saubermann den Laubbläser noch einmal einschalte … 😉

Der war dann beleidigt, gab aber sicherheitshalber nach, fuhr seinen Wagen mit den reizenden beiden Miniatur-Fußballtrikots innen an der Heckscheibe – gruselig – aus der Garage und begann dann, diese feucht zu wischen. Das immerhin leise.

Das Wochenende fing also schon ganz wunderbar an – ich bin gespannt, wie es weitergeht. Morgen fahre ich möglicherweise am Nachmittag nach Oberhausen, wo derzeit eine in Süddeutschland lebende Freundin „gastiert“, mit ihrer Familie. Mal schauen, ob es klappt, denn seit zwei Stunden fühle ich mich nicht so wohl – Halsschmerzen, und ich muss dauernd niesen. Böses Zeichen. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer, sonst wäre das Wochenende und meine Planung für morgen über den Haufen geworfen.

Aber was soll’s – es gibt zur Not ja auch noch andere Wochenenden … 🙂

In diesem Sinne: Schönes Wochenende! 🙂

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