Die EM hat gerade erst begonnen, und ich liege mit meinem ersten Tipp schon ziemlich falsch. Ich vermute jedoch, ich bin nicht die Einzige, die für Frankreich und gegen Rumänien 2:0 tippte … Gerade fiel der verdammte Ausgleich zum 1:1.
Nun bleibt mir nur noch, darauf zu hoffen, dass es nicht bei dem Unentschieden bleibe. Ein 2:1 wäre doch schön. Noch viel besser ein 3:1. Dann würden wenigstens meine Tendenz und die Tordifferenz stimmen. Was zum Henker ist denn mit den Franzosen los? Hallo? Ich habe auf euch gesetzt! 😉
Und nun ist das Eröffnungsspiel vorbei. 2:1 – immerhin etwas. Zwei Punkte für mich. Ein 3:1 wäre mir lieber gewesen – drei Punkte. Ein kurzer Blick in die Tippübersicht …
Hallo? Was ist das denn? Ich teile mir den sechsten Platz mit achtzehn weiteren Tippern – von insgesamt vierundzwanzig! Einige davon hatten – wie ich – 2:0 getippt. Genauso reingefallen … Janine sogar vor mir – die hat weniger Ahnung von Fußball als ich und wollte sich auch das Eröffnungsspiel gar nicht ansehen! Liegt auf Platz 4, hatte 1:0 getippt, was mir viel zu knapp vorgekommen war … Typisch! 😉
Und nun überlege ich, ob ich an meinen anderen Tipps für heute noch etwas ändern solle … Aber man kann Dinge ja auch verschlimmbessern, nicht wahr? Und es geht hier ja nicht um Leben und Tod. Aber irgendwie hat mich doch das Jagdfieber gepackt, ein gewisser Ehrgeiz. Wie ist eigentlich die Schweiz so drauf? 😉
Aaah – das Jagdfieber hat mich am Wickel! 😉 Dabei geht es mir doch im Grunde nur darum, nicht Letzte zu werden. Da bekommt man immer so einen doofen Verarschungs-Trostpreis für die deppertsten Tipps. Aber die EM dauert ja noch ein wenig, und ich habe noch viel Zeit, meine wohldurchdachten Tipps abzuändern und damit die Wahrscheinlichkeit, den doofen Verarschungs-Trostpreis zu ergattern, zu erhöhen. Heute wird aber erst einmal ausgiebig Fußball geschaut! 🙂 Und ich verspreche, bei einem unliebsamen Ergebnis – aus meiner Perspektive – nicht den Fernseher aus dem Fenster zu werfen, wie mein bester Freund Fridolin mal erlebte, als er bei einer EM oder WM arglos in Aachen in eine Straße bog und in einem der dort stehenden Häuser im zweiten Stock ein Fenster aufgerissen und ein Fernseher unter lautem Geschrei und Fluchen hinausgeschleudert wurde – ohne Rücksicht auf etwaige Passanten. Deutschland hatte wohl nicht so gut gespielt. Zum Glück wurde niemand verletzt. Nein, so etwas mache ich nicht. Ich bin ja stets gelassen …
Und jetzt habe ich bei Albanien-Schweiz sogar total richtig getippt – 0:1! Vier Punkte! Ha! 🙂
Mein Fazit für den heutigen Tag: Dringend bereits abgegebene Tipps noch einmal überdenken. Da hatte ich Wales glatt unterschätzt und einen viel zu vorsichtigen Tipp abgegeben. Zu Recht keine Punkte.
Und ein weiteres Fazit: Es ist nicht nur notwendig, einigermaßen realistisch zu tippen. Man sollte auch Trivia kennen, was EM und WM sowie die jeweilig spielenden Nationalmannschaften anbelangt. Hätte ich mich mehr um diese sekundären Informationen gekümmert, hätte ich England-Russland nicht falsch getippt, sondern gewusst, dass England – wie der Kommentator am Ende des Spiels sagte – keine Auftaktspiele gewinne. 😉 Ich gebe zu, als das 1:0 fiel, habe ich gejubelt. Und dann in der Nachspielzeit der Ausgleich … Nicht, dass ich es den Russen nicht gönnte, aber meine tollen drei Punkte für meinen falschen 2:1-Tipp waren dahin … Ich sagte ja: Mir fehlen manch triviale Kenntnisse. Aber es ist auch schwierig: Mein Gehirn ist bereits mit so vielen anderen Informationen vollgestopft – ein großer Teil davon wirklich ganz waaahnsinnig wichtig … 😉
Und heute, inzwischen Sonntag, um 21:00 h heißt es: Daumen drücken! Aber vorher sollte ich vielleicht noch einmal mit meinem Schwager telefonieren, der mich am gestrigen Abend anrief, und mir einige Infos holen. Der arme Kerl – der Fernseher war durch meine fußballunbegeisterte Schwester okkupiert, und er verfolgte den Spielverlauf lediglich am Handy. Aber er hat ja eine Schwägerin, die Fußball guckt, mit der er sich zumindest telefonisch austauschen kann. Helge schalt mich auch gleich für meinen – wie er meinte – viel zu vorsichtigen Standardtipp. Da müsse man viel unkonventioneller vorgehen. Er selbst habe bei einem Tippspiel einst aufgrund eines mutigen Tipps eine größere Geldsumme verloren. Das überzeugte mich natürlich sofort! Und ich bedauerte, im Gegensatz zu ihm könne ich mir derartigen Mut finanziell nicht leisten. Aber Helge ist in Ordnung. Ein Vollblut-Fußballfan, und so gab ich ihm noch einen Standardtipp: „Wenn Stephanie irgendeine Krimiserie sehen will: Warum siehst du dir die Spiele nicht am PC an?“ – „Des is vielleicht a gude Idee,“, antwortete er (er stammt aus Bayern), „Stephanie steht nicht auf Fußball.“ Ich vermute, sie „rächt“ sich dafür, dass sie früher so oft nicht im TV sehen konnte, was sie sehen wollte, wenn EM oder WM war. Der Fernseher war dann von meiner Mutter und mir blockiert … Armer Helge! 😉